Didaktische Patterns zur hochschuldidaktischen Qualifizierung
Sebastian Metag
Eine anwendungsnahe und erfahrungsgetragene Hochschuldidaktik mit erkennbarem Bezug zum eigenen Fach wird von vielen Lehrenden als eine Voraussetzung für ihre Qualifizierung gesehen. Wünschenswert ist darüber hinaus ein niedrigschwelliger, idealerweise individueller – weil zeitlich und örtlich unabhängiger – Zugang zu Qualifizierungsangeboten.
Aus diesen Überlegungen rührte die Idee, aus dem enormen Erfahrungsschatz der Lehrenden der Fachhochschule Erfurt ein Qualifizierungsangebot zu entwickeln und in geeigneter Weise zugänglich und nutzbar zu machen. Hierfür erschienen das Konzept der Didaktischen Patterns und eine webbasierte Plattform zu ihrer Bereitstellung hilfreich. Damit sollten folgende Ziele erreicht werden:
- Multiplikation und kollaborative Weiterentwicklung bewährter Lehr-/Lernkonzepte
- Didaktische Qualifizierung von Lehrenden, insbesondere von Neuberufenen
- Vernetzung und kollegialer Dialog zu Lehr-/Lernkonzepten und einer Lehr-/Lernkultur über die Grenzen von Fachbereichen hinweg
Um den genannten Anforderungen gerecht zu werden, bedurfte es der Bereitstellung der Didaktischen Patterns auf einer Plattform, die durch ihren hohen Grad an Interaktivität und Usability individuelle Formen des Zugangs, der Vertiefung und des Lernens ermöglicht.
Auf der Basis semistrukturierter Interviews mit Lehrenden konnten vielfältige Lehr-/Lernkonzepte1 gewonnen werden. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei den persönlichen Informationen, Empfehlungen und konkreten Beispielen geschenkt. Die Lehrkonzepte wurden anschließend als Didaktische Patterns aufbereitet. Die den Patterns zugrundeliegende Struktur (siehe Anhang) bedingt eine Abstraktion und erlaubt damit die Übertragung in andere Kontexte. Sie bleiben jedoch nah an der Praxis und ermöglichen eine unmittelbare Umsetzung in der eigenen Lehrveranstaltung.
Als softwaretechnische Basis zur Bereitstellung der Didaktischen Patterns dient ein Blog, der einerseits bereits nützliche Funktionen bereitstellt (Empfehlung, Kommunikation, …), andererseits jedoch deutlich an die notwendigen Interaktionen (Stöbern, Recherche, …) angepasst werden musste (Abbildung siehe Anhang).
Die Plattform und die dort bereitgestellten Didaktischen Patterns treffen seit ihrer Vorstellung auf wachsendes Interesse der Lehrenden und der mit hochschuldidaktischer Qualifizierung betrauten Mitarbeitenden. Sie dienen inzwischen einerseits der individuellen Qualifizierung der Lehrenden und bilden andererseits einen Ausgangspunkt für weitere hochschuldidaktische Maßnahmen, wie dem Tag der Lehre oder der Vergabe eines Lehrpreises. Somit ermöglichen sie einen stetigen Brückenschlag zwischen dem mediengestützten Lernen, dem kollegialen Dialog, dem praktischen Einsatz, der erfahrungsgeleiteten Weiterentwicklung und ihrer medialen Dokumentation.
Angepasste Struktur der Didaktischen Patterns
- Problem und Lösung
- Titel des Lehrkonzepts (notwendig)
- Problem & Lösung (notwendig)
- Kategorie (notwendig)
- Weitere Informationen
- Beispiel/e
- Materialien / Medien (Lernmaterialien, Modelle, Abbildungen, Videos usw.)
- Diskussion (Konsequenzen / Einführung)
- Kontext
- Zielgruppe (notwendig)
- Kontext der Anwendung (notwendig)
- Einflüsse
- Ressourcen
1 Der Begriff Lehr-/Lernkonzept wurde sehr weit gefasst und schließt Phasen einer Lehrveranstaltung, die gesamte Lehrveranstaltung oder sogar Konzepte für ein Semester und mehr ein.
- Beziehungen
- Verwandte Patterns
- Kontraindikationen
- Literatur & Referenzen
- Schlagworte